Systemischer Ansatz – Einfach erklärt
Könnte man es auch anders sehen? – Wahrheiten und Perspektivwechsel
Unser Erleben, unsere Überzeugungen und die Art, wie wir die Dinge bewerten sind ein Produkt unserer persönlichen Erfahrungen. Daraus entsteht eine ganz eigene, persönliche Sicht auf die Dinge, eine eigene Sicht auf die Welt und die Wirklichkeit und dementsprechend auch eine eigene Wahrheit. Eine andere Person kann die selbe Sache wieder ganz anders sehen und beurteilen, eben nach ihren Erfahrungen und Glaubenssätzen.
Demnach macht es für mich wenig Sinn zu beurteilen, wer Recht und wer Unrecht hat, da dies eine Frage der Perspektive ist. Meine Aufgabe als Therapeutin ist es vielmehr, Sie dabei zu unterstützen, das Geschehene einmal aus einem anderen Blickwinkel zu betrachten und alternative Perspektiven auszuprobieren.
Meist ist eine andere Sicht auf die Dinge schon hilfreich, um sie anders bewerten zu können. Welche Perspektive die Sinnvollste ist, entscheidet dabei jeder für sich alleine.
Eigene Stärken (wieder)entdecken
Jeder selbst ist der größte Experte für seine Stärken, Kompetenzen und Potenziale, welche er für eine Problemlösung nutzen kann. Diese erarbeiten wir gemeinsam im Beratungsprozess, entdecken bisher unentdeckte Potenziale und entscheiden, wie Sie diese sinnvoll nutzen und aktivieren können. Die von mir hierfür genutzten Ansätze sind lösungs- und ressourcenorientiert.
Alternative Glaubenssätze
Unsere Glaubenssätze, Erziehung und unsere Erfahrungen aus der Vergangenheit bestimmen unser Verhalten und Beurteilen im Hier und Jetzt. Diese Glaubenssätze sind aus einem bestimmten Grund entstanden und haben zum Entstehungszeitpunkt sicherlich Sinn gemacht. Manchmal erweisen sie sich im späteren Leben aber auch als veraltet und hinderlich und sollten „modernisiert“ werden.
Gemeinsam decken wir diese hinderlichen oder widersprüchlichen Glaubenssätze auf und passen sie der aktuellen Lebenssituation an. Hierfür gibt es viele hilfreiche Tools, wie zum Bespiel die systemische Aufstellung am Familienbrett, die Arbeit mit unterschiedlichen Persönlichkeitsanteilen oder dem Inneren Team, Externalisierung, Genogramm- und Biografiearbeit und viele mehr.
Wir sind nicht allein – soziales System
Wie oben bereits erwähnt wird in der systemischen Therapie die Person nicht isoliert betrachtet. Wir alle sind Teil eines sozialen Systems, welches uns prägt, beeinflusst und lenkt. Das kann ein Paar, eine Familie oder auch ein Team sein. Ein Problem entsteht meiner Meinung nach in der Wechselwirkung mit anderen Menschen. Da jeder – wie bereits erwähnt – seine eigene Wahrheit hat und einfachste Worte bereits unterschiedlich interpretiert und verstanden werden können, kommt es oft zu Missverständnissen. Und genau diese durch Kommunikation entstandene Probleme können grundsätzlich bereinigt und positiv verändert werden.
Anwendungsbereiche und Anerkennung
Heute findet die systemische Beratung auch im beruflichen Kontext Anwendung. So reicht es bei einem nicht funktionierenden oder konfliktträchtigen Team nicht aus, den „Schuldigen“ zu finden. Vielmehr macht es Sinn, das ganze Team zu betrachten und zu „gesunden“ und damit eine langfristige, zufriedenstellende Lösung zu erhalten.
Seit 2008 ist die systemische Therapie als wissenschaftliches Psychotherapieverfahren in Deutschland anerkannt. Bisher konnte die Wirksamkeit bei affektiven Störungen (z.B. Depressionen), Essstörungen, Anhängigkeitsstörungen nachgewiesen werden, um nur einige zu nennen. Die systemische Therapie zeigt sich in vielfältigen Konfliktsituationen und psychischen Störungsbildern als probates Mittel.
Die systemische Therapie ist geeignet für verschiedenste Problembereiche, sowohl für Einzelpersonen als auch für Gruppen. In meiner Praxis biete ich Sitzungen an für
- Einzelpersonen
- Paare
- Eltern
- Familien
- Teams
Kostenübernahme und Dauer
seit 2020 ist die systemische Therapie ein anerkanntes Richtlinienverfahren und sind sowohl bei der gesetzlichen als auch bei privaten Krankenkassen anerkannt.
Da ich eine Privatpraxis habe kann ich gesetzlich Versicherte aktuell nur im Kostenerstattungsverfahren behandeln. Ohne gültige Kostenzusage ihrer gesetzlichen Krankenversicherung sind alle bis dahin erfolgten Leistungen selbst zu tragen und werden i.d.R. nicht durch ihre Krankenkasse rückerstattet.
Bei privat Versicherten, Beihilfeberechtigten oder Heilfürsorge sollte ebenfalls zuvor eine Kostenübernahme geklärt werden. Die Rechnungsstellung erfolgt nach GOÄ/GOP. Lesen sie hierzu auch auf der Seite Ablauf und Honorar.
Die Dauer einer systemischen Therapie kann im Vorfeld nicht genau bestimmt werden und hängt individuell von den Anliegen und den Klienten ab. Manchmal reicht ein einzelnes Gespräch bereits aus, in anderen Fällen können mehrere Monate oder gar Jahre vergehen, ähnlich wie bei jedem Richtlinienverfahren.